IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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ERI, Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen
Autoren des Beitrags: Johannes Siegrist
Grunddaten
aktualisiert: 23.06.2006
Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen  (ERI)
Von: Siegrist J.
Verlag (Jahr): (o. A.)
Bestellung: Prof. Dr. Johannes Siegrist
Institut für Medizinische Soziologie
Heinrich Heine Universität Düsseldorf
Postfach 101007
D-40001 Düsseldorf
siegrist@uni-duesseldorf.de

Demoversion erhältlich als Software-Version, als Papier-Version
Kontakt: Prof. Dr. Johannes Siegrist
s.o.
Zusammenfassung
Der Anspruch des Modells solche psychosozialen Belastungen im Berufsleben abzubilden, die potentiell eine gesundheitsgefährdende Wirkung haben, hat sich in zahlreichen Studien mit unterschiedlichen Populationen, Designs und Outcomes erfüllt. Zur Zeit laufen zudem mehrere internationale und nationale Studien, von denen weitere Evidenz erwartet wird.
Informationen über das Modell können auch im Internet unter
http://www.uni-duesseldorf.de/medicalsociology/Berufliche_Stressbelastung_neu.144.0.html abgerufen werden.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Psychosoziale Arbeitsbelastungen
Dimensionen / Analyseeinheiten:
- Verausgabung (6 Items)
- Belohnung [11 Items; 3 Subskalen die auf den gemeinsamen Faktor laden: "Anerkennung" (5 Items);
"Bezahlung/Aufstieg" (4 Items);
"Arbeitsplatzsicherheit" (2 Items)]
- Übersteigerte berufliche Verausgabungsbereitschaft (6 Items)

Gesamtzahl der Items: 23
Theoretische Grundlagen:
Das Modell beruflicher Gratifikationskrisen ist ein auf soziologischen Theorien basierendes Modell zur Messung von psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz. Im Vordergund steht die Bedeutung von Reziprozität in sozialen Beziehungen. In der Arbeitswelt bedeutet Reziprozität ein ausgeglichenes Verhältnis von geleisteter Arbeit (Verausgabung) und der dafür erhaltenen Belohnung. Der Aspekt der Belohnung ist mehrdimensional gefasst und berücksichtigt die in westlichen Ökonomien üblichsten Formen von materieller und immaterieller Gratifikation: Anerkennung, Bezahlung/Aufstieg und Arbeitsplatzsicherheit.
Als berufliche Gratifikationskrise wird eine spezifische, durch hohe Verausgabung und niedrige Belohnung gekennzeichnete Belastungskonstellation bezeichnet. Es wird angenommen , dass Personen, die über einen längeren Zeitraum dieser Stressbelastung ausgesetzt sind, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko entwickeln. Allerdings wird das Ausmaß von Verausgabung und Belohnung nicht allein von situativen (zum Beispiel Zeitdruck, niedrige Entlohnung), sondern auch von dispositionalen, intrapsychischen Faktoren beeinflußt. Dem wird mit der dritten Modelldimension, der übersteigerten beruflichen Verausgabungsbereitschhaft, Rechnung getragen. Dieses Konstrukt beschreibt die Neigung zu einer hohen Belohnungserwartung bei gleichzeitiger übersteigerter Motivation, die bestehende Gratifikationskrisen in ihrer Dauer und Intensität verstärken kann.
In den letzten Jahren wurde die prädiktive Kraft des Modells bei der Vorhersage verschiedene Erkrankungen in verschiedenen Langzeitstudien getestet und nachgewiesen.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen; Interview;
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden Lang 46 / Kurz 23 Items. ;

Gütekriterien
Objektivität:
Siegrist et al. 2004
Reliabilität:
Siegrist et al. 2004
Validität:
Siegrist et al. 2004
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
Erwerbstätige
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Nein
Referenzen der praktischen Anwendung:
- Populationen (verschiedene europäische Länder): Allgemeinbevölkerung, Krankenpflegekräfte, Busfahrer, Verwaltungsangestellte, Industriemeister und so weiter
- Erkrankungen: Koronare Herzkrankheiten, Herz-Kreislauf Risikofaktoren,
muskulo-skeletale Beschwerden, Depression/Psychische Erkrankungen, funktionelle Erkrankungen, Suchterkrankungen und so weiter
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 5-7 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 2-5 Min
Kosten
Anschaffungskosten: "gratis"
Details: Der Fragebogen kann zu Studienzwecken (Angaben zu Zielen, Design, ...) bei Prof. Siegrist (s.o) angefordert werden.;
Publikationen
Allgemein:
Zur Modellentwicklung: Siegrist, J. (1996): Soziale Krisen und Gesundheit. Hogrefe, Göttigen.
Anwendung und Evidenz.
Zu den Gütekriterien:
Hanson, E. K., Schaufeli, W., Vrijkotte, T., Plomp, N. H., Godaert, G. L. (2000): The validity and reliability of the Dutch Effort-Reward Imbalance Questionnaire. Journal of Occupational Health Psychology 5: 142-155.

Niedhammer, I., Siegrist, J., Landre, M. F., Goldberg, M., Leclerc, A. (2000): Psychometric properties of the French version of the Effort-Reward Imbalance model]. [French]. Revue.d.Epidemiologie et de Sante Publique 48: 419-437.

Siegrist, J., Starke, D., Chandola, T., Godin, I., Marmot, M., Niedhammer, I., Peter, R. (2004): The measurement of effort-reward imbalance at work: European comparisons. Soc Sci Med, 58: 1483-1499.

Tsutsumi, A., Nagami, M., Morimoto, K., und Matoba, T. (2002): Responsiveness of measures in the effort-reward imbalance questionnaire to organizational changes: a validation study. Journal of Psychosomatic Research 52: 249-256.

Siegrist, J. (2005) Social reciprocity and health: New scientific evidence and policy implications. Psychoneuroendocrinology, 30: 1033-1038.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Person <> Arbeitsleben Arbeits- und Berufssituation
Arbeitszufriedenheit
Subjektive Arbeitsbewertung