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SOC-L9, Sense of Coherence Scale - Leipziger Kurzform
Die Sense of Coherence Scale - Leipziger Kurzform (SOC-L9) ist ein aus lediglich 9 Items bestehendes Selbstbeurteilungsinstrument, das eine ökonomische, reliable und valide Erfassung des von Antonovsky eingeführten Konzepts des Kohärenzgefühls gestattet. Das Kohärenzgefühl (auch Kohärenzsinn, Kohärenzerleben; engl. Sense of Coherence, SOC) wird definiert wird als eine globale Orientierung, die zum Ausdruck bringt, in welchem Umfang man ein generalisiertes, überdauerndes und dynamisches Gefühl des Vertrauens besitzt, dass die eigene innere und äußere Umwelt vorhersagbar ist und dass mit großer Wahrscheinlichkeit die Dinge sich so entwickeln werden, wie man es vernünftigerweise erwarten kann. Das Vorliegen einer solchen generellen Einstellung und Orientierung dem Leben gegenüber wird als eine dispositionelle personale Bewältigungsressource betrachtet und soll im Zusammenspiel mit sog. generalisierten Widerstandsquellen (generalized resistance resources, GRR) wie materieller Wohlstand, Wissen, Intelligenz, Ich-Identität, Flexibilität oder soziale Unterstützung Menschen widerstandsfähiger gegenüber Stressoren machen. Ein ausgeprägtes Kohärenzgefühl soll auch vor dem Auftreten stressbedingter Krankheiten schützen, da es das Individuum befähigt, Ressourcen zu mobilisieren, um mit Belastungen und traumatischen Erlebnissen besser zurecht zu kommen. Es wird somit angenommen, dass ein ausgeprägtes Kohärenzgefühl zur Förderung und Aufrechterhaltung der Gesundheit beiträgt.
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Die SOC-L9 dient der Erfassung des Kohärenzgefühls (Sense of Coherence) im Sinne von Antonovsky (1987). Das Kohärenzgefühl stellt eine dispositionale personale Bewältigungsressource dar.
Die SOC-L9 dient der Erfassung des Kohärenzgefühls (Sense of Coherence) im Sinne von Antonovsky (1987). Das Kohärenzgefühl stellt eine dispositionale personale Bewältigungsressource dar.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Die SOC-L9 ist eine eindimensionale Skala. Die von Antonovsky (1987) postulierten Subkomponenten des Sense of Coherence "Vorhersagbarkeit", "Handhabbarkeit" und "Sinnhaftigkeit" werden mit der SOC-L9 nicht separat erfasst, da sich diese in zahlreichen empirischen Studien faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren ließen (Schumacher et al., 2000b). Die SOC-L9 umfasst allerdings Items, die alle drei Subkomponenten des Kohärenzgefühls repräsentieren. Der SOC-Score wird durch Summation der Itemrohwerte berechnet, wobei zu beachten ist, dass einige Items zuvor umgepolt werden müssen.
Gesamtzahl der Items: 9
Die SOC-L9 ist eine eindimensionale Skala. Die von Antonovsky (1987) postulierten Subkomponenten des Sense of Coherence "Vorhersagbarkeit", "Handhabbarkeit" und "Sinnhaftigkeit" werden mit der SOC-L9 nicht separat erfasst, da sich diese in zahlreichen empirischen Studien faktorenanalytisch nicht in befriedigender Weise replizieren ließen (Schumacher et al., 2000b). Die SOC-L9 umfasst allerdings Items, die alle drei Subkomponenten des Kohärenzgefühls repräsentieren. Der SOC-Score wird durch Summation der Itemrohwerte berechnet, wobei zu beachten ist, dass einige Items zuvor umgepolt werden müssen.
Gesamtzahl der Items: 9
Theoretische Grundlagen:
Klassische Testtheorie: Faktoren- und Itemanalysen.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung;
Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen:
Die 9 Items sind bipolar formuliert und müssen jeweils auf einer siebenstufigen Skala beantwortet werden.
Aufbau:
Kurz- und Langform vorhanden
9 bzw. 29 Items.
;
Modularer Einsatz möglich;
Objektivität:
Die SOC-L9 ist in ihrer Durchführung und Auswertung standardisiert und deshalb als objektiv einzuschätzen.
Reliabilität:
Die interne Konsistenz der SOC-L9 ist als gut einzuschätzen (Cronbachs α = .87). Angaben zur Retestreliabilität liegen bisher nicht vor.
Validität:
Die Konstruktvalidität und Eindimensionalität der SOC-L9 wurde faktorenanalytisch gesichert. Durch den gefundenen Generalfaktor werden 49,9% der Gesamtvarianz aufgeklärt. Die Korrelation der SOC-L9 mit der Langfassung der SOC-Skala mit 29 Items (SOC-29) beträgt r = .94.
Zielgruppenalter:
von 18
bis 92 Jahre
Anwendungsfelder:
Die SOC-L9 erfasst mit dem Kohärenzgefühl eine wichtige personale Bewältigungsressource und ist deshalb prinzipiell in allen klinischen Anwendungsfeldern (insbesondere im Bereich der Krankheitsbewältigung), in der Rehabilitation sowie darüber hinaus im gesamten Bereich der Gesundheitsforschung anwendbar.
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
keine
Erforderliche personelle Qualifikation:
Diplom-Psychologen und Ärzte (als Testleiter und Testauswerter)
Materialien:
Testbogen (zwei A4-Seiten)
Hinweise zur Anwendung:
Einzeltest
Anwendungsdauer: 5
Min
Hinweise zur Auswertung:
Bezug zur Normstichprobe: Für die SOC-L9 liegen alters- und geschlechtsspezifische Normen vor, die auf einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung basieren (N = 2.005; 18 -92 Jahre; 855 Männer und 1089 Frauen). Auswertungsdauer: 5 Min
Bezug zur Normstichprobe: Für die SOC-L9 liegen alters- und geschlechtsspezifische Normen vor, die auf einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung basieren (N = 2.005; 18 -92 Jahre; 855 Männer und 1089 Frauen). Auswertungsdauer: 5 Min
Allgemein:
Antonovsky A. (1987). Unraveling the mystery of health. How people manage stress and stay well. San Francisco: Jossey-Bass.
Schmidt-Rathjens, C., Benz, D., Van Damme, D., Feldt, K. und Amelang, M. (1997). Über zwiespältige Erfahrungen mit Fragebögen zum Kohärenzsinn sensu Antonovsky. Diagnostica, 43, 327-346.
Schumacher, J. (2002). Kohärenzgefühl. In R. Schwarzer, M. Jerusalem und H. Weber (Hrsg.), Gesundheitspsychologie von A bis Z. Ein Handwörterbuch (S. 267-269). Göttingen: Hogrefe.
Wydler, H., Kolip, P. und Abel, T. (Hrsg.) (2000). Salutogenese und Kohärenzgefühl. Grundlagen, Empirie und Praxis eines gesundheitswissenschaftlichen Konzepts. Weinheim: Juventa.
Schmidt-Rathjens, C., Benz, D., Van Damme, D., Feldt, K. und Amelang, M. (1997). Über zwiespältige Erfahrungen mit Fragebögen zum Kohärenzsinn sensu Antonovsky. Diagnostica, 43, 327-346.
Schumacher, J. (2002). Kohärenzgefühl. In R. Schwarzer, M. Jerusalem und H. Weber (Hrsg.), Gesundheitspsychologie von A bis Z. Ein Handwörterbuch (S. 267-269). Göttingen: Hogrefe.
Wydler, H., Kolip, P. und Abel, T. (Hrsg.) (2000). Salutogenese und Kohärenzgefühl. Grundlagen, Empirie und Praxis eines gesundheitswissenschaftlichen Konzepts. Weinheim: Juventa.
Zu den Gütekriterien: Schumacher, J., Gunzelmann, T. und Brähler, E. (2000a). Deutsche Normierung der Sense of Coherence Scale von Antonovsky. Diagnostica, 46, 208-213.
Schumacher, J., Wilz, G., Gunzelmann, T. und Brähler, E. (2000b). Die Sense of Coherence Scale von Antonovsky. Teststatistische Überprüfung in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe und Konstruktion einer Kurzskala. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 50, 472-482.
Schumacher, J., Wilz, G., Gunzelmann, T. und Brähler, E. (2000b). Die Sense of Coherence Scale von Antonovsky. Teststatistische Überprüfung in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe und Konstruktion einer Kurzskala. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 50, 472-482.
Analysebereich | Schlagwort |
---|---|
Person <> Gesundheit / Krankheit | Kohärenzgefühl |