IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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IRES, Indikatoren des Reha-Status
Autoren des Beitrags: IQPR Bettina Begerow, Annette Röhrig, Maike Bohnes
Grunddaten
aktualisiert: 23.03.2005
Indikatoren des Reha-Status  (IRES)
Von: Bührlen B., Gerdes N., Jäckel W.H.
Verlag (Jahr): (2002)
Bestellung: Hochrhein Institut für Rehabilitationsforschung
Bergseestr. 61
79713 Bad Säckingen

o.A.
Zusammenfassung
Der IRES Fragebogen gehört zu den am häufigsten verwendeten Assessmentinstrumenten zur Erfassung des subjektiven Gesundheitszustandes. Er ist ein generisches Assessmentinstrument und eignet sich für diagnostische und evaluative Zwecke sowohl an Individuen als auch an Gruppen.
Es handelt sich um einen mehrdimensionalen standardisierten Patientenfragebogen zur Erhebung der Selbsteinschätzung.
Er liegt in drei Versionen vor:
Reha-Beginn, Reha-Ende und Nachbefragung.
Der IRES kommt zur Anwendung im Bereich der Rehabilitationsforschung zur Erfassung des Rehastatus und zur Erfolgskontrolle des Rehaverfahrens, sowie für Vergleiche verschiedener Therapieformen.
Der IRES basiert auf dem Konzept der ICF und untersucht dementsprechend neben der Einschätzung somatischer Symptome und Funktionen auch psychisches Befinden, Bewältigungsfaktoren und berufsbezogene Funktionsfähigkeit.
Die Durchführungszeit des Verfahrens ist als ökonomisch einzuschätzen, da es sich um einen selbsterklärbaren Fragebogen handelt, der allein vom Patienten bearbeitet wird.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Erfassung der Selbsteinschätzung von Patienten in Bezug ihres Rehabilitationsstatus.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Das Verfahren wurde mehrfach überarbeitet und liegt nun in der Version 3 vor, die sich in drei Erhebungszeitpunkte unterteilt:
3.1 Reha-Beginn: 144 Items
3.2 Reha-Ende: 75 Items
3.3 Nachbefragung: 123 Items, die für katamnestische Untersuchungen eingesetzt werden kann.

Das Verfahren ist in 8 Dimensionen mit unterschiedlicher Anzahl an Subdimensionen unterteilt:
1. Somatische Gesundheit
Selbsteinschätzung der Gesundheit
Symptome Herz-Kreislauf
Symptome Bewegungsapparat
Zufriedenheit mit Gesundheit
2. Schmerzen
Schmerzhäufigkeit
Schmerzintensität
Schmerbeeinträchtigung
3. Gesundheitsverhalten
Informationsstand bzgl. Krankheit
Bewertung des Informationsstandes
Umsetzung des Wissens
4. Körperliche Funktionsfähigkeit
Mobilität
Selbsteinschätzung der Behinderung
5. Berufliche Funktionsfähigkeit
Beanspruchung am Arbeitsplatz
Berufliche Sorgen
Arbeitszufriedenheit
6. Psychisches Befinden
Depressivität
Ängstlichkeit
7. Krankheitsbewältigung
Krankheitsakzeptanz
Lebensbewältigung
Belastung der Familie
8. Soziale Integration
Soziale Unterstützung
Zufriedenheit mit der Familie
Zufriedenheit mit Beziehung zu bekannten

Gesamtzahl der Items: 144
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Das Antwortformat der Items besteht in der Regel aus einer 5-7 stufigen Likertskala oder aus likertskalierten Items.
Beispielitem:
Wie stark achten sie im allgemeinen auf ihre Gesundheit?
sehr stark (1) bis gar nicht (6).
Die Entwicklung erfolgte in Bezug auf die ICF (ICIDH I oder II): Der IRES untersucht neben der Einschätzung somatischer Symptome und Funktionen auch psychisches Befinden, Bewältigungsfaktoren und berufsbezogene Funktionsfähigkeit.
Gütekriterien
Objektivität:
Hochstandardisiert durch schriftliche Anleitung
Auswertung: gut
Interpretation: gut
Reliabilität:
Interne Konsistenz: Cronbach-Alpha (Mdα=.85; Range: .75-.94)
Part-Whole korrigierte Trennschärfe (Mdα=.69; Range .53-.86)
Retest-Reliabilität (Produkt-Moment-Korrelationskoeffizient: Md=.78; Range.58-.90)
Validität:
Inhaltsvalidität:
Da der Fragebogen auf einem Therapiezielkatalog basiert, der mittels Experten erstellt wurde, ist davon auszugehen, dass die Inhalte für die Fragestellung valide sind

Kriteriumsvalidität:
Skalen des IRES wurden mit den entsprechenden Skalen anderer in der Rehabilitation verwendeten Fragebogen korreliert
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung in der Version zur Selbsteinschätzung (FKV-LIS SE) mit dem verschiedene Coping-Stile identifiziert werden können (von Muthny, FA, 1989)
Fragebogen zur sozialen Unterstützung/Kurzversion (F-SozU-K-22) (Fydrich et al., 1999)
Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version (HADS-D) (Herrmann et al., 1995)
SF-36 (Medical Outcome Study short Form-36 Health Survey), zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Bullinger, M. & Kirchberger, I., 1998)
Ergebnis: Korrelationen zwischen .32-.79

Differentielle Validität:
Dafür würden Unterschiede in den Mittelwerten zwischen den sieben Indikationsgruppen sprechen
Sowie unterschiedlich große Prä-Post-Veränderungen der Indikationsgruppen in den Skalen, die spezifische Symptome erfassen
Diese Erwartungen wurden durch Prüfungen auf Mittelwertsunterschiede bestätigt (z.B.: psychosomatische Patienten weisen höhere Belastung in den psychischen Skalen auf)

(Friederike Dislich & Katja Messerschmidt Testverfahren in der Rehabilitation: IRES-3)
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
Rehabilitationsforschung
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Anwendungsdauer: ca. 30 Min
Hinweise zur Auswertung:
Kosten
Publikationen
Allgemein:
Gerdes, N, Jäckel, W.H. (1995): Der IRES-Fragebogen Version 3 bei 1818 Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen. Die Rehabilitation; 42 (4). S. 236-244.

Gerdes, N, Jäckel, W.H. (1992): "Indikatoren des Reha-Status (IRES)" - Ein Patientenfragebogen zur Beurteilung von Rehabilitationsbedürftigkeit und - erfolg. Die Rehabilitation; 31 (2).S. 73-79.

Biefang, S., Potthoff, P., Schliehe, F. (1999): Assesmentverfahren für die Rehabilitation. Göttingen: Hogrefe.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Emotionen Depression
Schmerz und Schmerzbewältigung
Person <> Alltagsleben Alltägliche Beanspruchung und Bewältigung
Lebenszufriedenheit und Lebensqualität
Soziale Situation
Soziale Unterstützung im Alltagsleben
Teilhabe am Arbeitsleben
Person <> Arbeitsleben Arbeitszufriedenheit
Subjektive Arbeitsbewertung
Teilhabe am Arbeitsleben
Person <> Gesundheit / Krankheit Gesundheitsverhalten
Krankheitsbewältigung
Schmerz und Schmerzbewältigung
Teilhabe am Arbeitsleben
Wohlbefinden / Beschwerden
Weitere personbezogene Kontextfaktoren Erwerbsbiographie
Soziale Situation