IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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FFbH-R, Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen
Autoren des Beitrags: IQPR Stephan Schleuter, Annette Röhrig
Grunddaten
aktualisiert: 06.05.2004
Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen  (FFbH-R)
Von: Kohlmann T., Raspe H.H.
Verlag (Jahr): (o. A.)
Kontakt: Dr. phil. Thomas Kohlmann
Institut für Sozialmedizin
Medizinische Universität zu Lübeck
St.-Jürgen-Ring 66
23564 Lübeck
thomas.kohlmann@uni-greifswald.de
Zusammenfassung
Kurz-Fragebogen zur Einschätzung der subjektiven Funktionskapazität im Kontext basaler alltäglicher Verrichtungen.
Der FFbH-R stellt die Rückenschmerz-Version des Funktionsfragebogens Hannover (FFbH) dar. Er dient der Messung der Funktionskapazität bei Alltagstätigkeiten, wenn diese durch eine Behinderung (insbesondere durch Beschwerden der Wirbelsäule) beeinträchtigt ist.
Der Fragebogen kann in klinischen als auch in bevölkerungsbezogenen epidemiologischen Untersuchungen sowie in der Routinedokumentation oder als Screeningverfahren (z. B. für eine nachfolgende ergotherapeutische Behandlung) eingesetzt werden. Eine Nutzung als komplementäre Informationsquelle in der sozialmedizinischen Begutachtung ist möglich. Der Fragebogen ist so konstruiert, daß er bereits leichte bis mäßige Funktionseinschränkungen abbilden kann.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Erfassung von körperlichen Funktionskapazitäten im Alltag
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Folgende Items werden abgefragt (vgl. Kohlmann 1996):
Können Sie
-sich strecken, um z.B. ein Buch von einem hohen Schrank oder Regal zu holen?
- einen mindestens 10 kg schweren Gegenstand (z. B. vollen Wassereimer oder Koffer) hochheben und 10 Meter weit tragen?
- sich von Kopf bis Fuß waschen und abtrocknen?
- sich bücken und einen leichten Gegenstand (z. B. Geldstück oder zerknülltes Papier) vom Fußboden aufheben?
- sich über einem Waschbecken die Haare waschen?
- 1 Stunde auf einem ungepolsterten Stuhl sitzen?
- 30 Minuten ohne Unterbrechung stehen (z. B. in einer Wärteschlange)?
- sich im Bett aus der Rückenlage aufsetzen?
- Sie Strümpfe an- und ausziehen?
- im Sitzen einen kleinen heruntergefallenen Gegenstand (z. B. eine Münze) neben Ihrem Stuhl aufheben?
- einen schweren Gegenstand (z. B. einen gefüllten Kasten Mineralwasser) vom Boden auf den Tisch stellen?
- 100 Meter schnell laufen (nicht gehen), etwa um einen Bus noch zu erreichen?

Gesamtzahl der Items: 12
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: 3-stufige Antwortskala
- "Ja"
- "Ja, aber mit Mühe"
- "Nein, oder nur mit fremder Hilfe"
Gütekriterien
Reliabilität:
Die mittlere Item-Interkorrelation beträgt 0.50
Die Test-Retest-Reliabilität bei Meßwiederholung nach ca. 1 Woche ist größer als 0.75.
Cronbach-Alpha liegt bei 0.90 (Kohlmann, Raspe 1996).
Validität:
In Hauptkomponentenanalysen des FFbH-R wurde die einfaktorielle Struktur des Instrumentes bestätigt. Der erste Faktor erklärt mehr als 2/3 der Varianz. Bei der Untersuchung der kriterienbezogenen Validität zeigte sich bei verschiedenen Untersuchungen, dass der FFbH-R mit externen Vergleichgrößen bei methodisch verwandten Meßinstrumenten (Health Assessment Questionnaire, Roland-Moms-Skala, MOPO-Skalen, Pain Disability Index) eine konstante Korrelationen von 0.75 und größer. Die Korrelation mit Fremdbeurteilungen der Funktionsfähigkeit (durch den Arzt) liegt im Bereich von 0.60 bis 0.70. Die Veränderungsensitivität wurde in verschiedenen Studien überprüft (u.a bei Teilnehmern eines präventiven Rückenschulprogramms) (Kohlmann, Raspe 1996).
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 18 bis 99 Jahre
Anwendungsfelder:
Personen mit Rückenleiden (Dorsopathien, ICD 720-724) und anderen muskuloskeletalen Störungen, z. B. bei der Fibromyalgie.
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Raumbedarf:
keine besonderen Anforderungen
Materialien:
Fragebögen, Schreibutensilien
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Gruppenanwendung möglich bis zu keine Angaben Personen.
Anwendungsdauer: 3-5 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich

Bezug zur Normstichprobe: Es liegen keine Normwerte, jedoch umfangreiche Vergleichsdaten aus verschiedenen epidemiologischen Studien vor (vgl. Kohlmann, Raspe 1996).
Nach Kohlmann und Raspe (1996) können aus dem Vergleichen mit Durchschnittswerten folgende Beeinträchtigungsstufen gewonnen werden:
- "normale Funktionskapazität": 100%-80%
- "mäßige Funktionskapazität": 70%
- "relevante Funktionskapazität": < 60%

Auswertungsdauer: von Hand (Taschenrechner) ca. 1 Min
Der FFbH-R-Wert beschreibt die Funktionsfähigkeit auf einer Skala von 0 % (minimale Funktionskapazität) bis 100 % (maximale Funktionskapazität).
Kosten
Publikationen
Allgemein:
Bös, Klaus (Hrsg.): Handbuch Motorische Tests, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl.. Hogrefe 2001, 336-339.

Kohlmann, T.; Raspe, H. H.: Der Funktionsfragebogen Hannover zur alltagsnahen Diagnostik der Funktionsbeeinträchtigung durch Rückenschmerzen (FFbH-R). In: Rehabilitation 35 (1996), I-VIII.

Fragebogen einsehbar unter: http://www.schmerz-zentrum.de/eqa/scales/scales.htm
Zu den Gütekriterien:
Kohlmann T; Raspe H. H.: Die patientennahe Diagnostik von Funktionseinschränkungen im Alltag. Psychomed 6, 1994.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Körperliche Fähigkeiten Alltagsaktivitäten (ADL)
Person <> Alltagsleben Alltägliche Beanspruchung und Bewältigung
Alltagsaktivitäten (ADL)
Teilhabe am Alltagsleben
Person <> Arbeitsleben Teilhabe am Alltagsleben
Person <> Gesundheit / Krankheit Alltagsaktivitäten (ADL)
Teilhabe am Alltagsleben