IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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APK, Arbeits-Platz-Kataster
Autoren des Beitrags: Kurt Landau, C. Maas, P. Peterson
Grunddaten
aktualisiert: 25.04.2006
Arbeits-Platz-Kataster  (APK)
Von: Landau K., Maas C., Peterson P.
Verlag (Jahr): (1996)
Bestellung: ergon GmbH
ergonomia Verlag oHG
Bruno-Jacoby-Weg 11
70597 Stuttgart
Tel: +49 711 728 04 73
Fax: +49 711 728 04 92
regina@brauchler.de
ergon@ergonomia.de

Demoversion erhältlich als Papier-Version
Kontakt: Dr. oec. Regina Brauchler
s.o.
Zusammenfassung
Mit dem Arbeitsplatz-Kataster wird ein Verfahren vorgestellt, mit dem die Dokumentation Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen gemäß Arbeitsschutzgesetz § 5, Abs. 1 EDV-gestützt vorgenommen werden kann. Für besondere Arbeitsplätze wurde die Artikelverordnung erlassen, die in Artikel 1 die Beurteilung von Arbeitsplätzen mit persönlicher Schutzausrüstung geregelt.
Mit dem Modul 'Allgemeine Gefährdungsanalyse' werden anhand einer zweistufigen Checkliste mögliche Gefährdungen abgeprüft. Mit der Grobanalyse besteht die Möglichkeit, 'auf einen Blick' eine Übersicht über die Situation an den Arbeitsplätzen zu erhalten. Falls gewünscht, ist mit der Detailanalyse eine umfassende Analyse der Situation möglich. Die Checkliste ist nach den Belastungskategorien
1. physische Belastung
2. psychische und psychomentale Belastung
3. Arbeitsumgebung
gegliedert.
Im Bereich der physischen Belastung wird ermittelt, ob eine Belastung durch die Körperhaltung auftritt und wenn dies der Fall ist, in welchen Körperregionen eine ungünstige Körperhaltung auftritt. Weiterhin wird gefragt, ob eine Belastung durch statische Haltearbeit, einseitig dynamische Arbeit oder schwere dynamische Arbeit auftritt. In der Kategorie der psychischen/psychomentalen Belastung werden die Einflußfaktoren geprüft. In diesem Bereich wird bspw. auch geprüft, ob Arbeiten unter Zeitdruck ausgeführt werden müssen. Die Kategorie Arbeitsumgebung befaßt sich mit mechanischen, chemischen, elektrischen und biologischen Einwirkungen, der Brand- und Explosionsgefährdung am Arbeitsplatz sowie der Beleuchtung, dem Klima und dem Lärm.Mit dem Modul 'Persönliche Schutzausrüstung' werden im APK anhand einer einstufigen Checkliste die Erfüllung der Anforderungen an die Auswahl, Bereitstellung und Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen abgeprüft.
Für Arbeitsplätze mit körperlichen Arbeiten wurde die Artikelverordnung erlassen, die in Artikel 2 die Beurteilung von Gefährdungen bei der manuelle Handhabung von Lasten regelt. Zur Umsetzung dieses Artikels wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (kurz: BAuA) die Leitmerkmalmethode zur Beurteilung vom Handhaben von Lasten entwickelt. Die Leitmerkmalmethode ist zwischen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und dem Länderaussschuß für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik abgestimmt und zur orientierenden Beurteilung der Arbeitsbedingungen empfohlen. Bei der Leitmerkmalmethode wird anhand der vier Leitmerkmale
1. Häufigkeit / Zeitdauer
2. Körperhaltung
3. Ausführungsbedingungen und
4. Lastgewicht
das Risiko beim Handhaben von Lasten ermittelt.
Die Methode ist nur für den Einsatz bei Lasten von mehr als 3 kg sinnvoll, da bei kleineren Gewichten eine Gefährdung für die Lendenwirbelsäule, wie sie in Artikel 2 definiert ist, auszuschließen ist. Das Ergebnis der Leitmerkmalmethode ist ein Punktwert, der in eine Risikostufe umgesetzt wird.
Für weitere besondere Arbeitsplätze wurde die Artikelverordnung erlassen, die in Artikel 3 die Beurteilung von Gefährdungen an Bildschirmarbeitsplätzen regelt. Zur Umsetzung dieser gesetzlichen Anforderungen wurde eine zweistufige Checkliste entwickelt.
Die erste Stufe - eine Grobanalyse - ermöglicht dem geübten Analytiker einen 'schnellen Überblick' über die Situation am Arbeitsplatz. Die zweite Stufe bietet eine detaillierte Analyse der Einzelgefährdungen am Bildschirmarbeitsplatz. Beim Einsatz der Checkliste wird die Befragung mit der Grobanalyse begonnen; der Anwender wird anschließend gefragt, ob er mit der Grobanalyse weitermachen, oder in die Detailanalyse einsteigen möchte. Je Gliederungspunkt wird eine Einstufungshilfe gegeben:
B: Beobachten
E: Erfragen
M: Messen (incl. Meßinstrument)
P: Produktinformation
Den Analytikern wird empfohlen, die Analyse immer im Dialog mit den Arbeitsplatzinhabern durchzuführen und ein 'offenes Ohr' für die Vorschläge der Mitarbeiter zur Verbesserung der Situation am Arbeitsplatz zu haben.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Arbeitsplatzbezogene Gefährdungsermittlung für physikalisch-chemische Belastungsfaktoren mit Aufnahme von Belastungsmeßwerten soweit vorhanden .
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Allgemeine physikalisch-chemische Arbeitsbelastungs- und Umgebungsfaktoren (AGA)
1. physische Belastung
2. psychische und psychomentale Belastung
3. Arbeitsumgebung
Persönliche Schutzausrüstungen (PSA),
Handhaben von Lasten (HvL) und
Bildschirmarbeit (BSA).

Gesamtzahl der Items: ca. 100 Belastungsfaktoren, je nach gewähltem Detaillierungsgrad.
Theoretische Grundlagen:
Das APK hat die Analyse der Gefährdungen am Arbeitsplatz zum Ziel, wobei vier Analyseschwerpunkte differenziert werden.
Mit der Verabschiedung des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) am 21.8.1996 sind Betriebe verpflichtet, alle im Unternehmen befindlichen Arbeitsplätze hinsichtlich möglicher Gesundheitsgefährdungen zu analysieren. Nach der Analyse müssen, sofern Gefährdungen vorliegen, Maßnahmen ergriffen werden. Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitern müssen diese Maßnahmen zusätzlich dokumentieren.
Die Analyse von
* erforderlichen persönlichen Schutzausrüstungen
* Tätigkeiten mit Handhaben von Lasten
* Arbeitsplätzen mit Bildschirmen
ist in Form einer Artikelverordnung näher spezifiziert und unterliegt, zusätzlich zum Arbeitsschutzgesetz, strengeren Anforderungen.
Grundsätzlich können Betriebe ähnliche Arbeitsplätze zusammenfassen und dadurch die Analyse vereinfachen.
Das Arbeitsplatzkataster unterstützt Sie dabei in der Vorbereitung der Analysen, der Zusammenfassung von Arbeitsplätzen zu Arbeitsplatztypen, den Analysen und deren Auswertung sowie beim Ergreifen von Maßnahmen zur Reduktion der Gefährdungen.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung; Interview; Beobachtung;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Grobe Gefährdungsbeurteilung mit ja/nein Alternativschlüssel und Detailanalyse für den Zeitverlauf über der Schicht, die Zeitdauer, Bewegungsfrequenz, Kraftaufwand, Kraftrichtung, Körperhaltung.
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden ; Modularer Einsatz möglich;

Gütekriterien
Objektivität:
Durch Mehrfachschulungen ausgebildeter Ergonomen sicher gestellt.
Reliabilität:
Bei der FAG Frankfurt exemplarisch geprüft.
Validität:
Validität wird bei Gefährdungen durch anschließende Messungen am Arbeitsplatz sichergestellt, insofern das möglich ist.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 16 bis 65 Jahre
Anwendungsfelder:
Belastungen, Gefährdungen
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Das Verfahren ist flächendeckend in allen Berufszweigen einsetzbar; entwickelt wurde es zur Dokumentation der Gefährdungen am Arbeitsplatz nach § 5 ASchG.
Referenzen der praktischen Anwendung:
FAG - Flughafen-Gesellschaft Frankfurt / Main
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Ergonomen
Verfahrensspezifischer Lehrgang
Materialien:
PC, Notebook, Papier
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Gruppenanwendung möglich bis zu ...;
(Bemerkung: Gefährdungsanalyse ist je Funktion gemäß § 5 ASchG nur eine Analyse erforderlich und dann auf alle Stelleninhaber dieser Funktion übertragbar)
... Personen.

Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung notwendig
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 60 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 30 Min
Kosten
Anschaffungskosten: nur in Absprache möglich
Details: Schulungen müßten von Mitarbeitern der ergon GmbH abgehalten werden, APK-Software liegt als verkaufsfertiges Produkt auf CD vor.
Der anfallende Reiseaufwand ist zusätzlich zu ermitteln.;
Einzelne Anwendung: 150,- €
Publikationen
Allgemein:
http://www.ergon-gmbh.de/home2.htm

PETERSON, P., LANDAU, K.: Einführung eines Arbeitsplatzkatasters in das Arbeitsschutzmanagement eines Großunternehmers. In: GfA - Jahresdokumentation 1999 der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hg.), Arbeitsschutz- Managementsysteme- Risiken oder Chancen? Bericht zum 45. Arbeitswissenschaftlichen Kongreß, Universität Karlsruhe, 10. März - 12. März 1999, Dortmund 1999, S. 139 - 143.

SPELTEN, C.: Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes in Handelsbetrieben unter besonderer Berücksichtigung der Lastenhandhabungsverordnung. In: GfA - Jahresdokumentation 1999 der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hg.), Arbeitsschutz- Managementsysteme- Risiken oder Chancen? Bericht zum 45. Arbeitswissenschaftlichen Kongreß, Universität Karlsruhe, 10. März - 12. März 1999, Dortmund 1999, S. 187 - 189.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Kognitive Anforderungen
Körperliche Anforderungen Lastenhandhabung (A)
Soziale Anforderungen
Unmittelbare Arbeitsumgebung Arbeitsmittel
Arbeitsplatzgestaltung
Arbeitssicherheit
Potentielle Stressoren im Arbeitsleben
Umgebungseinflüsse