IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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SAA, Subjektive Arbeitsanalyse
Autoren des Beitrags: IQPR Anne Zollmann
Grunddaten
aktualisiert: 17.03.2006
Subjektive Arbeitsanalyse  (SAA)
Von: Udris, I., Alioth, A.
Verlag (Jahr): (1980)
Kontakt: Prof. Ivars Udris
ETH Zürich Institut für Arbeitspsychologie
Nelkenstraße 11
CH-8092 Zürich
udris@ifap.bepr.ethz.ch
ifap@ifap.bepr.ethz.ch
Zusammenfassung
Der SAA stellt ein subjektives, personenbezogenes Arbeitsanalyseverfahren dar. Stelleninhaber selber werden nach ihren Wahrnehmungen, Meinungen, Einstellungen und Bewertungen ihres Arbeitsplatzes, ihrer Arbeitstätigkeit oder allgemein nach den organisationalen Bedingungen gefragt. Der SAA eignet sich für die Befragung von Gruppen von Arbeitstätigen und ermöglicht Gruppenvergleiche hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien anzustellen (zum Beispiel Tätigkeits- und Berufsgruppen, Betriebe mit unterschiedlicher Arbeitsgestaltung). Eine Weiterentwicklung des SAA ist das Verfahren SALSA (Udris, Rimann 1993).
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Erfassung der subjektiven Wahrnehmung der Arbeitssituation durch die Beschäftigten vor dem Hintergrund der Aspekte Entfremdung und Beanspruchung.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
1 Handlungsspielraum (9)
   * Autonomie (Verfügungs- und Bewegungsfreiheit) (5)
   * Variabilität (positives Pendant zur Unterforderung) (4)
2 Transparenz (8)
   *Transparenz der Aufgabe (Feedback) (5)
   * Soziale Transparenz (3)
3 Verantwortung (6)
   * Verantwortung für gemeinsame Aufgaben (Status) (3)
   * Verantwortung für Ereignisse (Belastung) (3)
4 Qualifikation (10)
   * Anforderungen (qualitative Unterforderung, objektiver Akzent) (4)
   * Einsatz (qualifikatorische Unterforderung) (3)
   * Chancen (psychologische Zukunft) (3)
5 Soziale Struktur (9)
   * Soziale Unterstützung durch Kollegen/innen (3)
   * Kooperation (Interdependenz) (3)
   * Respektierung durch Vorgesetzte (3)
6 Arbeitsbelastung (7)
   * Arbeitsvolumen (quantitative Überforderung) (4)
   * Schwierigkeit (qualitative Überforderung) (3)

Gesamtzahl der Items: 50
Theoretische Grundlagen:
Die Grundlage des Verfahrens bildet das Entfremdungskonzept nach Blauner (1964). Kategorien dieses Konzeptes sind: Machtlosigkeit, Bedeutungslosigkeit, soziale Isolation, Selbstentfremdung. Als Ursache von Beanspruchung bildet die Arbeitsbelastung die zweite Grundlage des SAA. Hier wird zwischen zwei Aspekten unterschieden, der qualitativen (qualifikatorischen) Unterforderung und der quantitativen und qualitativen Überforderung.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Fragebogen mit 50 geschlossenen Fragen,
5-stufige, verbal verankerte Antwortenskala, Intensivitätsskalen und Häufigkeitsskalen
Aufbau: Modularer Einsatz möglich;

Gütekriterien
Objektivität:
vorhanden
Reliabilität:
Die Überprüfung der Skalengüte wurde in der Monotonie Studie von Martin et al. (1980) durchgeführt. Bei der Reliabilitätsanalyse (Cronbachs α) wurden 4 Skalen mit r ≤ 0.60, 10 Skalen mit Werten von r = 0.6 -0.69 sowie 6 Skalen mit r = 0.70 - 0.82 bewertet (Udris, Rimann, 1999). Weitere Untersuchungen wurden durch Nibel (1987) in einer Meta-Analyse durchgeführt. Hier fand eine Überprüfung der Reliabilität und Validität der Items und Skalen statt. Dabei ergaben sich durchschnittliche Werte (Cronbachs α) aus 5 Stichproben von r = 0.43 - 0.78.
Validität:
Martin et al. (1980) führten Vergleiche von Interkorrelationen der Indizies des SAA durch. Hier ergaben sich im Sinne der "Unabhängigkeit" der Skalen durchschnittlich niedrige bis mittlere Korrelationskoeffizienten (vgl. Udris, Rimann, 1999).
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
Allgemein einsetzbar.
Das Verfahren wurde bereits in Bereichen der Automobilindustrie, Sekretariatsarbeit, Arbeit mit Bildschirmsytemen sowie im Bereich der CNC-Technologie erprobt.
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Materialien:
Fragebogen
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Gruppenanwendung möglich
Anwendungsdauer: 15-20 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Kosten
Publikationen
Allgemein:
Blauner, R. (1964): Alienation and freedom. Chicago: The University of Chicago Press.

Udris,I., Rimann M. (1999): SAA und SALSA: Zwei Fragebögen zur subjektivenArbeitsanalyse. In H. Dunckel (Hrsg.): Handbuch psychologischer
Arbeitsanalyseverfahren. Zürich: vdf Hochschulverlag.

Udris, I., Alioth, A. (1980): Fragebogen zur subjektiven Arbeitsanalyse (SAA). In E.Martin, I. Udris, U. Ackermann und K. Ögerli (Hrsg.): Monotonie in der Industrie. Bern: HansHuber Verlag, S. 49 - 68.

Vollständig abgedruckte Version des SAA. In:Baitsch, C.; Katz, C., Spinas, P., Ulich, E. (1989): Computergestützte Büroarbeit. Ein Leitfaden für Organisation und Gestaltung. Zürich: Verlag der Fachvereine, S. 141-145.

Duell, W., Frei, F. (1986): Leitfaden für qualifizierende Arbeitsgestaltung. Köln: Verlag TÜV Rheinland, S. 154-160.

Frei, F., Hugentobler, M., Alioth, A., Duell, W., Ruch, L. (1996): Die kompetente Organisation. Qualifizierende Arbeitsgestaltung - die europäische Alternative (2. Aufl.). Zürich, Stuttagart: vdf Hochschulverlag und Schäffer-Poeschel, S.376-384.
Zu den Gütekriterien:
Martin, E., Udris, I., Ackermann, U., Oegerli, K.(1980): Monotonie der Industrie. Eine
ergonomische, psychologische und medizinische Studie an Uhrenarbeitern. Bern: Hans
Huber Verlag.

Nibel, H. (1987): Subjektive Arbeitsanalyse: Stimmungsbild oder Situationsdiagnose? Untersucht am Beispiel des "Fragebogens zur subjektiven Arbeitsanalyse" (SAA) von Udris und Alioth (1980) mit Hilfe einer Metanalyse. Diplomarbeit. Eidgenössische Technische Hochschule, Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie, Zürich.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Betriebliche Organisation Externale Ressourcen bezogen auf das Arbeitsleben
Person <> Arbeitsleben Arbeitsbeanspruchung
Externale Ressourcen bezogen auf das Arbeitsleben
Soziale Unterstützung im Arbeitsleben
Subjektive Arbeitsbewertung
Unmittelbare Arbeitsumgebung Externale Ressourcen bezogen auf das Arbeitsleben