IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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BES, Belastungs-Erhebungs-System
Autoren des Beitrags: Kurt Landau, Regina Brauchler, Wolfgang Brauchler, Ulrich Blankenstein, Wolfgang Ballé
Grunddaten
aktualisiert: 25.04.2006
Belastungs-Erhebungs-System  (BES)
Von: Landau K., Brauchler R., Brauchler W., Blankenstein U., Ballé W.
Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung, Dortmund
Verlag (Jahr): NW Wirtschaftsverlag Bremerhaven, Postfach 10 11 10 (1990, 1. Aufl.)
Bestellung: ergon GmbH
ergonomia Verlag oHG
Bruno-Jacoby-Weg 11
70597 Stuttgart
Tel: +49 711 728 04 73
Fax: +49 711 728 04 92
regina@brauchler.de
ergon@ergonomia.de

Demoversion erhältlich als Papier-Version
Kontakt: Dr. oec. Regina Brauchler
s.o.
Zusammenfassung
Für den Nachweis und die Prognose möglicherweise arbeitsbedingter Schädigungen wird dem EBES ein multikausales Modell zugrunde gelegt, welches die Determinanten der Berufssphäre mit Determinanten der Privatsphäre verbindet, um Krankheitsursachen, die sowohl aus der Berufs- als auch aus der Privatsphäre hervorgehen können, nachzuweisen.
Hierfür vereint das EBES zwei getrennte Verfahrensteile:
Mit dem ersten Verfahrensteil, dem "Belastungs-Erhebungs-System" kurz BES, wird mit Hilfe einer engpaßorientierten Arbeitsanalyse die objektive Belastungssituation im Berufsleben erfasst.
Mit dem zweiten Verfahrensteil, dem "Epidemiologischen-Erhebungs-System" kurz EES, wird mit Hilfe von Befunden, Diagnosen, Laborwerten, Röntgenwerten, Arbeits- und Sozialanamnese sowie den privaten Lebensgewohnheiten der Weitgefasste Gesundheitsstatus des Probanden in einer ausgeweiteten G 25 Vorsorgeuntersuchung erfasst.
Das EBES als Prognosesystem bzw. als epidemiologisches Frühwarnsystem ist für die ausgewählte Berufsgruppe der Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten als Prototyp auf der Basis des KAPPA-PC Programmtools implementiert worden, und als Prototyp bzw. Demoversion lauffähig vorführbar.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Engpassorientierte Belastungsanalyse an 59 untersuchten Funktionen bei Fahr-, Steuer-und Überwachungspersonal im Tagebergbau.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Physische Belastungsfaktoren- physikalisch situative Belastungsfaktoren
   * Arbeitsumgebung
      + Organisatorische Arbeitsumgebung
      + Physikalische Arbeitsumgebung
      + Chemische Arbeitsumgebung
   * Arbeitsgestaltung
      + Sicherheitstechnische Arbeitsgestaltung
      + Anthropometrische Arbeitsgestaltung- energetisch-effektorische          Belastungsfaktoren
   * Statische Muskelarbeit
      + Überwiegende Körperhaltung
      + Ungünstige Körperhaltung
   * Dynamische Muskelarbeit
      + Einseitig dynamische Muskelarbeit
      + Schwere dynamische Muskelarbeit
Psychische Belastungsfaktoren Informationsaufnahme
   * Notwendigkeit und Genauigkeit der Infoaufnahme
   * Sicherheit der Infoaufnahme
   * Zeitlicher Verlauf der Infoaufnahme- Informationsverarbeitung
   * Komplexität der Infoverarb.
   * Erforderliche Kentnnisse- Informationsausgabe
   * Motorische Prozesse
   * Signalisatorische Prozesse

Gesamtzahl der Items: 130
Theoretische Grundlagen:
Das BES hat die Analyse des Systems Mensch-Arbeit zum Ziel. Dies zum einen objektiv, das heißt losgelöst von der ausführenden Person der Stelle und zum anderen engpaßorieniert. Der Begriff engpaßorientiert führt auf das Belastungs-Beanspruchungskonzept zurück. Es werden Belastungen erfasst, die eine Zustandsveränderung der menschlichen Organsysteme hervorrufen können.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung; Interview; Beobachtung;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: 6-stufige Standardschlüssel für Zeitdauer, Bewegungsfrequenz, Kraftaufwand und so weiter und diverse Sonderschlüssel (zum Beispiel Gestaltungsaspekte von Anzeigen) und Alternativschlüssel (Erkrankung trifft zu/trifft auf den Probanden nicht zu)
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden ; Modularer Einsatz möglich;

Gütekriterien
Objektivität:
Durch Mehrfachschulungen ausgebildeter Ergonomen sicher gestellt.
Im untersuchten Kollektiv wurden in 59 Funktionen 4 belastungshomogene Funktions-, Belastungsgruppen herausgearbeitet und dazu eine ausreichende Reliabilität sichergestellt.
Reliabilität:
Für BES in der Studie geprüft.
Validität:
Validität der BES-Merkmale im Arbeitswissenschaftlichen Erhebungsverfahren AET (Landau, Rohmert 1979) abgesichert.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 16 bis 65 Jahre
Anwendungsfelder:
Belastungen
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Das BES-Verfahren ist flächendeckend in allen Berufszweigen einsetzbar; entwickelt wurde es für Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten.
Referenzen der praktischen Anwendung:
Rheinbraun AG Köln, Hauptverwaltung / Ergonomieabteilung / Dr. Köhne
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Ergonomen
Verfahrensspezifischer Lehrgang
Materialien:
PC, Notebook, Papier
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung notwendig
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 90 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 60 Min
Kosten
Anschaffungskosten: VB
Details: Schulungen müßten von Mitarbeitern der ergon GmbH abgehalten werden. Software liegt nicht als verkaufsfertiges Produkt auf CD vor und so weiter - nur nach Absprache möglich. Der anfallende Reiseaufwand ist zusätzlich zu ermitteln.;
Einzelne Anwendung: 200,- €
Publikationen
Allgemein:
http://www.ergon-gmbh.de/home2.htm

Brauchler, R., Landau, K.: Task Analysis: Part II - The scientific basis (knowledge base) for the guide. In: Mital, A., Kumar, S., 1997. Special Issue in International Journal of Industrial Ergonomics. Elsevier Science Publishers North Holland 1997, S. 16.

Blankenstein, U., Brauchler, W., Ballé, W., Brauchler, R., Landau, K.: Prognose arbeitsbedingter Erkrankungen anhand von Belastungsanalysen und medizinischen Vorsorgeuntersuchungen, In: Meyer-Falcke (Hrsg.): Arbeitsmedizin - Schwerpunkt medizinischer Prävention - Chance für den arbeitenden Menschen, Stuttgart Gentner Verlag 1989, S. 255 - 258.

Brauchler, R.: Schädigungsanalyse als Basis eines epidemiologischen Frühwarnsystems, Dissertation Universität Hohenheim, Hamburg Verlag Dr. Kovac 1992.

Brauchler, R.: Erstellen des Prototyps eines Expertensystems zur Früherkennung von arbeitsbedingten Erkrankungen - unveröffentlichter Forschungsbericht, Universität Hohenheim, 1994.

Brauchler, R., Landau, K.: Epidemiological analysis of work load data using ergonomic data bases. In: Landau, K., Rohmert, W.: Recent Developments in Job Analysis - Proceedings of the Symposium "Job Analysis". London Taylor und Francis 1989, S. 143-154.

Brauchler, R., Landau, K.: Wege zur Prognose arbeitsbedingter Erkrankungen - Möglichkeiten und grenzen beim Aufbau eines epiemiologischen Frühwarnsystems. Zentrlblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz Prohylaxe und Ergonomie, Heft 2, 1994.

Bruder, R.: Entwicklung eines wissensbasierten Systems zur belastungsanalytisch unterscheidbaren Erholungszeit, Dissertation TU Darmstadt, Fortschritt-Berichte VDI-Reihe 20, Nr. 93, Düsseldorf VDI-Verlag 1993.

Landau, K., Rohmert, W., Brauchler, R.: Task Analysis: Part I - Guidelines for the practitioner. In: Mital, A., Kumar, S., 1997. Special Issue in International Journal of Industrial Ergonomics. Elsevier Science Publishers North Holland 1997, S. 1-15.

Landau, K., Maas, C., Schaub, Kh., Mücke, St., Fischer, T., New software tools for developing job stress registers. In: BAfAM (Hrsg.): Tagungsband Nr. 10, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin 1996, S. 31 - 48.

Landau, K.; Brauchler, R., 1994, Disease prediction using ergonomic knowledge bases. In: Proceedings of the 12th trienal congress of the International Ergonomics Association, Volume 2, Ergonomics in Occupational Health and Safety, Toronto 1994, S. 159-160.

Landau, K., Rohmert, W., Imhof-Gildein, B., Mücke, St., Brauchler, R., Risikoindikatoren für Wirbelsäulenerkrankungen (Schlußbericht) - Auswertung des Arbeitswissenschaftlichen Erhebungsverfahrens zur Tätigkeitsanalyse (AET-Datenbank) und Validierung eines neuen Arbeitsanalyseverfahrens. Bremerhaven, Wirtschaftsverlag NW 1996.

Landau, K.; Brauchler, R.; Brauchler, W.; Balle, W.; Blankenstein, U.: Prognose arbeitsbedingter Erkrankungen - Zur Eignung belastungsanalytischer Verfahren für den Aufbau einer betrieblichen Mikro-Epidemiologie. In: ARBEIT, 4/1993, Opladen Westdeutscher Verlag 1993.

Landau, K.; Brauchler, R.; Brauchler, W.; Balle, W.; Blankenstein, U.: Eignung arbeitsanalytischer Verfahrensweisen zur Prognose möglicher arbeitsbedingter Schädigungen. In: Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung. Dortmund Wirtschaftsverlag NW 1990.

Landau, K.; Brauchler, R.: Epidemiologische Analyse von Belastungsdaten. In: Brandenburg, U. (Hrsg.): Prävention und Gesundheitsförderung im Betrieb. In: Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Tb 51, Dortmund Wirtschaftsverlag NW 1990.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Kognitive Anforderungen Informationsverarbeitung (A)
Körperliche Anforderungen
Unmittelbare Arbeitsumgebung Arbeitsplatzgestaltung
Umgebungseinflüsse